ParteifarbenBlaugelbBlaugelb wird von FDP und SSW verwendet.
Die blaugelbe Farbgebung der FDP geht auf einen Farbvorschlag von Werbefachleuten für eine Landtagswahl in Baden-Württemberg 1972 zurück. Der Blauanteil soll auch die Verbundenheit mit
anderen liberalen Parteien in Europa verdeutlichen, die oft diese Farbe bevorzugen.
Der SSW tritt mit den schleswigschen Farben blau-gelb an. Die Partei will so ihren Status als Regionalpartei unterstreichen.
BraunRechtsextreme Parteien, insbesondere die historische NSDAP, werden in der Regel mit braun assoziiert, das als Kleidungsfarbe der SA symbolische Bedeutung gewann und auch zum Selbstbild der Partei gehörte (z. B. im Namen der Parteizentrale Braunes Haus).
Rechtsextreme oder national rechte Parteien in der Bundesrepublik seit 1945 verwenden in der Selbstdarstellung keinesfalls braun, sondern vor allem die Farben Schwarz-Rot-Gold (u. a. REP und DVU) und Schwarz-Weiß-Rot (NPD).
GrauDie Grauen gehen unter anderm auf den Seniorenschutzbund Graue Panther zurück. Diese wählten die Farbe in Anspielung auf die grauen Haare der älteren Mitglieder der Gesellschaft, als deren Interessenvertreter sie sich betrachten. Nachdem sich 1989 das damalige Mitglied der GRÜNEN Bundestagsfraktion Trude Unruh mit dieser zerstritt, gründete sich die Partei Die Grauen, deren Vorsitzende sie bis heute ist.
GrünBündnis 90/Die Grünen. Da grün mit Natur und Vegetation in Verbindung gebracht wird, wurde es Symbolfarbe für eine Partei der Umwelt und Ökologie. Außerdem ist die Farbe grün im Namen der Partei enthalten.
OrangeOrange wird von der ÖDP, den Unabhängigen Kandidaten und teilweise von der CDU verwendet.
Die ÖDP benutzt seit 2001 in Abgrenzung zu den Grünen die Parteifarbe Orange. Die UNABHÄNGIGEN KANDIDATEN nutzen diese Farbe seit 2002 oft in Kombination mit weißer Schrift. Die CDU hat sich 2003 auf ihrem Leipziger Parteitag für Orange als Wiedererkennungsfarbe ihres Corporate Design entschieden.[2] Verstärkt genutzt wurde dieses aber erst im Bundestagswahlkampf 2005.
Die WASG hatte Orange in Anlehnung an die Orangene Revolution in der Ukraine (Herbst 2004) gewählt. Dabei sollte Orange den Charakter als Bürger-Bewegung symbolisieren. Bei der Zusammenarbeit mit der PDS (Linkspartei) wurden die Farben violett bzw. rot verwendet. Die mit dem Bundesverband zerstrittenen WASG-Landesverbände Berlin und Mecklenburg-Vorpommern führten ihre Wahlkämpfe unter der Farbe Orange (und in Konkurrenz zur Linkspartei).
RosaParteien der Lesben- und Schwulenbewegung tendieren oftmals zu Rosa als Wiedererkennungsfarbe; als Alternative bietet sich die Symbolik des Regenbogens, welche die Vielfalt abbilden soll, eine farbliche Identifikationsmöglichkeit.
RotRot ist Symbolfarbe bei sozialdemokratischen, kommunistischen und trotzkistischen Parteien. Es geht auf die Kopfbekleidung der Jakobiner bei der Französischen Revolution zurück und wird seitdem meist mit revolutionärem Gedankengut in Verbindung gebracht.
In grafischen Darstellungen der Partei Die Linke wird die Farbe rosa, violett oder dunkelrot lediglich als Differenzierung verwendet, um nicht die gleiche Farbe der SPD zu verwenden. Bei einer Koalition von SPD und der Linken spricht man von Rot/Rot.
Im Bundestagswahlkampf 2005 trat die SPD überraschend mit dem Farbton „Umbra“ auf. Dieser ist seitdem zentraler Teil des Corporate Design der SPD.
Rot ist auch die Farbe des Blutes. Die Kommunistischen Parteien haben die Farbe Rot gewählt, weil bei den Arbeiteraufständen viel Blut geflossen ist.
SchwarzDie Farbe schwarz charakterisiert in Deutschland christlich-konservative Parteizugehörigkeit zur CDU und entstammt historisch der zumeist schwarzen Kleidung der Pfarrer. Ebenfalls in dieses Farb- und Politikspektrum fällt die Deutsche Zentrumspartei.
Schwarz-Rot-GoldDie Farben Schwarz-Rot-Gold symbolisieren die patriotische Hinwendung der jeweiligen Partei zum deutschen Vaterland im Gedanken von Einigkeit und Recht und Freiheit.
Diese Farbkombination kann unter Umständen von nationalistischen Parteien benutzt werden, um eine gemäßigtere Außenwirkung zu erzielen, als dies mit den Farben Schwarz-Weiß-Rot der Fall wäre.
Sie wird unter anderen von DVU und Republikanern verwendet.
SchwarzweißDie Parteifarben der APPD und der von ihr abgespaltenen Pogo-Partei haben ihren Ursprung in der anarchistischen Symbolfarbe Schwarz, die oft auch in Kombination mit weißen Symbolen auf anarchistischen Flaggen zu sehen ist.
Schwarz-Weiß-RotDie Farbkombination Schwarz-Weiß-Rot findet sich auf der Nationalflagge des Deutsches Kaiserreiches (die gleiche Flagge, welche von den Nationalsozialisten 1933 bis 1935 benutzt wurde), auf der Reichskriegsflagge und auf der Hakenkreuzflagge des Dritten Reichs ab 1935. Sie wird von der NPD als symbolische Farbkombination verwendet.
ViolettViolett ist die Farbe der Partei Die Violetten, die damit spirituelle Politik symbolisieren will.
WeißblauDie Landesfarben Bayerns sollen die regionale Heimatverbundenheit symbolisieren. Benutzt werden sie von der CSU und von der separatistischen Bayernpartei.
Unterscheidung nach gesellschaftspolitischen ZielenDie folgenden Kategorien sind vor allem in der europäischen Politik entstanden. Sie spiegeln die gesellschaftlichen "Cleavages", also Konfliktlinien wider, die in verschiedenen Staaten ganz unterschiedlich ausprägt sein können. Grundsätzlich ist allerdings seit Mitte der 80er Jahre eine Auflösung bzw. Schwächung der Konflikte zu beobachten.
Die "klassischen" Cleavages der Parteienforschung sind:
- Säkularismus vs. Kirche/ christliche Werte
- Agrarinteressen vs. Industrieinteressen
- Arbeit vs. Kapital
- Zentralstaat vs. regionale Einheiten
- materialistisch vs. post-materialistisch
- ökonomisch vs. ökologisch
Diese Konfliktlinien durchkreuzen sich teilweise bzw. überlagern sich gegenseitig, so dass in den einzelnen Parteien, v.a. den größeren mehrere Konfliktlinien zu finden sind.
Nationalistische Parteien: Demokratische Grundsätze teils ablehnend, vertreten sie einen meist stark ausgeprägten Nationalismus, der oft mit rassistischen Elementen durchzogen ist. Meist wird eine politische, kulturelle und wirtschaftliche Abschottung der eigenen Volksgemeinschaft gegenüber dem Ausland angestrebt.
Konservative Parteien: Sie trachten danach, das „Bewährte“ zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Aus diesem Grunde stehen sie umfassenden Neuerungen und Veränderungen skeptisch gegenüber.
Populistische Parteien: Ihr primäres Interesse ist die Stimmenmaximierung bei den Wahlen, daher richten sie ihre Politik hauptsächlich an den (mutmaßlichen) Interessen der Massen aus.
Reformparteien streben nach (nicht immer vorteilhaften) Reformen.
Liberale Parteien: Sie berufen sich auf die Freiheitsrechte des Individuums und betonen die Unverbrüchlichkeit des Rechtsstaates.
Neoliberale Parteien: Den Sozialstaat ablehnend, fordern sie weitgehende oder totale Aufgabe der staatlichen Kontrolle über die Wirtschaft.
Sozialdemokratische Parteien: Sie berufen sich auf die Ideale der sozialen Gerechtigkeit und der Demokratie, distanzieren sich jedoch von antikapitalistischen Programmatiken.
Kommunistische/Sozialistische Parteien: Demokratische Grundsätze teils ablehnend, streben sie nach einer klassenlosen Gesellschaft, in der die sozialen Unterschiede zwischen den Menschen aufgehoben bzw. so gering wie möglich sind und basieren insbesondere auf den Auffassungen von Karl Marx. Davon strikt zu trennen sind die Realsozialistischen Parteien (z.B. Kommunistische Partei Chinas), welche einzig daran interessiert sind, unter dem Vorwand des Kommunismus/Sozialismus eine Diktatur aufzubauen bzw. aufrecht zu erhalten.
Grüne Parteien setzen sich insbesondere für Umweltschutz, Bürgerrechte, Gleichstellung der Geschlechter, Chancengleichheit im Bildungswesen und soziale Gerechtigkeit ein.
Personalistische Parteien: Einzige Funktion dieser Parteien ist es, einem Diktator zur Macht zu verhelfen bzw. diese zu manifestieren. Bestes Beispiel hierfür war die NSDAP.
Religiöse Parteien: Religionsfreiheit großenteils ablehnend, sind sie in der Regel bemüht, ihrer Heiligen Schrift (mit zum Teil eigentümlicher Auslegung) im Gesetz Geltung zu verschaffen. Beispiel hierfür sind die Taliban.
Unterscheidung nach dem politischen Einzugsbereich-
Volkspartei: Sie versucht, die Interessen und Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen, grenzt sich daher nicht von bestimmten Bevölkerungsschichten ab, sondern integriert möglichst viele Bürgerinnen und Bürger. Das bedeutet nicht, dass eine Volkspartei in der Mitglieder- und Wählerstruktur keine Schwerpunkte setzt. Weltanschauliche Gesichtspunkte spielen für das Programm einer Volkspartei nur eine untergeordnete Rolle.
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Interessenpartei oder Themenpartei: Sie fühlt sich den Interessen einer ganz speziellen (zum Beispiel sozialen, konfessionellen, regionalen) Gruppe verpflichtet und erhebt nicht den Anspruch, für alle Teile der Bevölkerung gleichermaßen wählbar zu sein. Die Parteiprogrammatik ist hier vielfach stark ausgeprägt. Eine Spielart der Interessenpartei stellt auch die Klassenpartei dar.
Unterscheidung nach der Funktion im politischen System-
Regierungspartei: Diese Partei war bei den Wahlen siegreich und stellt bis zu den nächsten Wahlen die Mitglieder der Regierung. Dabei kann es mehrere Regierungsparteien geben, die zusammen - als Koalition - die Regierung stellen.
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Oppositionspartei: Diese Partei ist bei den Wahlen unterlegen und stellt die Opposition im Parlament. Es kann ebenfalls mehrere Oppositionsparteien geben, deren Ziel es ist, sich dem Wähler durch das Aufzeigen von Alternativen für die nächste Wahl zu empfehlen.
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